Nebennieren und Schilddrüse, ein Fallbeispiel aus der Praxis

Juli 29, 2025

Wenn die Kraft zurückkehrt – kinesiologische Austestung bei erschöpften Nebennieren und Schilddrüsenunterfunktion

Ausgangslage

Frau M., 42 Jahre alt, hatte seit Monaten mit einer tiefgreifenden Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Dazu kamen unerklärliche Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, Haarausfall und Schlafstörungen.

Zahlreiche Arztbesuche sowie umfassende Blutuntersuchungen ergaben keine Auffälligkeiten.

Schulmedizinisch wurde sie als gesund eingestuft, das Labor zeigte keine Hinweise auf eine Schilddrüsenunterfunktion oder Nebennierenschwäche¹.

NN Frau verliert Haare 1C

Die Suche nach Ursachen

Verzweifelt über die ausbleibende Besserung vereinbarte Frau M. einen Termin in meiner Praxis. In einem ausführlichen Vorgespräch wurden ihr Alltag, die Ernährung, familiäre Belastungen und die Lebensumstände beleuchtet. Besonders auffällig war eine langanhaltende Stressphase, ausgelöst durch beruflichen Druck und familiäre Herausforderungen.

Kinesiologische Testung als Wegweiser

Die klassischen Laborparameter waren bis auf einen leichten Eisenmangel unauffällig. Die kinesiologische Testung zeigte funktionelle Schwächen im Bereich der Nebennieren und der Schilddrüse – Hinweise auf eine energetische Dysbalance.

Aufgrund der energetischen Analyse über den Muskeltest, wurden für Frau M. folgende Aspekte als stärkend ausgetestet:

  • Pflanzliche Unterstützung: Ashwagandha und Rhodiola, zwei Adaptogene, die Hormondrüsen in eine gesunde Richtung stärken, wurden positiv getestet. Sie stärken die Nebennierenfunktion sanft und erhöhen die Stressresistenz.
  • Mikronährstoffe: Ergänzend wurden Vitamin C, B-Vitamine, Eisen, Selen und Magnesium in bioverfügbarer Form verabreicht, um die Regeneration der Nebennieren- und die Schilddrüsenfunktion zu unterstützen.
  • Ernährung: Frau M. ernährte sich bereits mit naturbelassenen, frischen Lebensmitteln. Es fehlten allerdings Proteine, da sie rein vegetarisch aß und dabei zu wenig pflanzliche Proteine zu sich nahm. Hier testeten wir aus, welche Nahrungsmittel sich besonders gut eigneten, um ihre Energie mithilfe von Proteinen zu erhöhen. Auf Zucker, Koffein, Alkohol und verarbeitete Produkte wollte Frau M. ganz verzichten.
  • Belastungsfaktoren: die bekannten Belastungen aufgrund einer Trennungssituation und beruflicher Höchstanforderung konnten wir durch eine MFT-Sequenz² entspannen. Hier vereinbarten wir eine weitere Sitzung, um die Themen tiefgreifender zu lösen.
  • Lebensstil: Entspannungsmethoden wie Atemübungen, Meditation und tägliche Spaziergänge wurden eingeführt, um das Nervensystem zu beruhigen.
NN Frau macht Waldspaziergang 1C

Aufgrund der kinesiologischen Austestung empfahl ich Frau M. eine weitergehende Analyse der Nebennierenfunktion über ein Cortisol-Tagesprofil³, das sie einfach selbst zu Hause durchführen kann. Außerdem schlug ich vor, die Antikörper- Werte für die Schilddrüse über ihren Arzt anzufordern, da ihre Symptomatik stark auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinwies⁴.

Verlauf und Ergebnis

Bereits nach wenigen Wochen berichtete Frau M. über eine leichte Besserung des Schlafs und etwas mehr Energie am Morgen. Im weiteren Verlauf stabilisierten sich ihre Stimmung und Konzentration, das Gefühl der Überforderung nahm ab.

Die kinesiologische Nachtestung zeigten eine Stärkung der Organenergie, besonders der Nebennieren und der Schilddrüse.

Die Laboruntersuchungen bestätigten meinen Verdacht auf eine beginnende Nebennierenschwäche, denn das Cortisol zeigte sich über den ganzen Tag unterhalb der Norm.

Die Schilddrüsenuntersuchung zeigte eine leichte Antikörperbildung, also eine beginnende autoimmune Schilddrüsenerkrankung.

Passend dazu testeten antientzündlich wirkenden Pflanzen stärkend.

NN Kräuter 1C

Nach rund sechs Monaten fühlte sich Frau M. deutlich vitaler und entspannter, trotz weitgehend gleichgebliebener Belastungen durch Beruf und Familie. Damit konnte sie jetzt viel besser umgehen. Ihre Haare wuchsen wieder und das Gewicht nahm trotz höherer Kalorienzufuhr langsam und stetig ab.

Ihr subjektives Wohlbefinden hatte sich grundlegend verbessert.

Nach weiteren drei Monaten ließ sie die Laborwerte kontrollieren: die Nebennieren schütteten deutlich mehr Cortisol aus und die Antikörper gegen Schilddrüsengewebe waren zurückgegangen.

Fazit

Der Fall von Frau M. zeigt, dass auch bei unauffälligen Standard-Laborwerten funktionelle Beschwerden bestehen können, die sich der klassischen Diagnostik entziehen.

Weitergehende Diagnoseverfahren, die ein erfahrener Anwender kennt und ggf. vorschlägt, bestätigen die in der kinesiologischen Testung herausgefundenen Testergebnisse. Dadurch können wir frühzeitig Unregelmäßigkeiten ausgleichen. Die achtsame Kombination aus pflanzlichen Mitteln, Mikronährstoffen und Lebensstiländerung ermöglichte es Frau M., ihre Lebensqualität und Vitalität nachhaltig zurückzugewinnen.

Wenn Sie mehr über Nebennieren und Schilddrüse erfahren wollen, haben Sie am 23. und 24. August 2025 bei unserer Themenveranstaltung in Wien die Gelegenheit dazu.

¹ Im schulmedizinischen Befund wurden allerdings nur drei Standard-Schilddrüsenwerte (TSH, fT4, fT3) untersucht, die zwar ein erstes Bild ergeben, allerdings in vielen Fällen unzureichend sind, um den Zustand der Schilddrüse wirklich umfassend zu analysieren. Die Untersuchung der Nebennierenfunktion beschränkt sich auf die Messung der Cortisolausschüttung – das ist das wichtigste Hormon der Nebennieren. Wenn diese innerhalb des Normalbereiches liegt, werden die Nebennieren nicht weiter beachtet.
² MFT = Mentalfeld Technik nach Dr. Klinghardt®, eine Klopfmethode, die in kurzer Zeit Stresssituationen entspannen kann
³ Das ist eine ganzheitsmedizinische Untersuchung, die aussagekräftiger als die einmalige Untersuchung des Serums auf Cortisol ist. Über den Tag verteilt gibt die Patientin bis zu 7 Speichelproben in kleine Behälter, die dann per Post in ein Speziallabor geschickt und dort analysiert werden. Man sieht, wie sich die Cortisolausschüttung über den Tag verteilt und kann daraus gute Rückschlüsse auf die Funktionstüchtigkeit der Nebennieren in Bezug auf Stressmanagement ziehen.
Oft zeigen sich schon jahrelang Antikörper gegen Schilddrüsengewebe im Laborbefund, ehe das standardmäßig untersuchte TSH auffällig wird. Die nur ab und zu untersuchten Schilddrüsenhormonwerte für freies T3 und T4 gelangen auch erst nach langer Zeit in einen Bereich außerhalb der Norm. Dadurch wird eine Schilddrüsenerkrankung wie Hashimoto (eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die sehr häufig vorkommt) oft jahrelang übersehen und bleibt unbehandelt.